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Meine durstige Mähne liebt: Haarkur mit Jojobaöl & Sheabutter

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Hallo ihr Lieben,

Feiertage eignen sich immer ganz wunderbar um sich etwas Zeit für sich selbst zu nehmen.
So auch heute am männerfreien Himmelfahrtstag, denn ich habe kurzerhand einen kleinen Beautytag eingelegt und möchte euch im Zuge dessen (Achtung, ausführlich!) von meiner Haarpflege mit Jojobaöl und Sheabutter berichten.

Wie kam es eigentlich dazu?

Ich habe überschulterlanges Haar, das recht fein und zudem ziemlich trocken ist (ja, ich weiß: eine Albtraumkombination). Nach der Umstellung von konventioneller Haarpflege auf silikonfrei Anfang des Jahres sahen meine Haare wirklich unmöglich aus. Unter meiner jahrelang gezüchteten Silikonschicht kam die ungeschönte Wahrheit Stück für Stück ans Licht. Nicht nur meine Kopfhaut war plötzlich ziemlich schuppig und trocken, sondern vor allem meine gefärbten Längen waren unfassbar stumpf, glanzlos, krisselig und knisterten förmlich vor Trockenheit zwischen meinen Fingern. Jeder Waschgang war eine echte Tortur und am meisten vermisst habe ich tatsächlich meinen Gliss Kur Sprühconditioner, denn der hat es für gewöhnlich erst möglich gemacht, mein ohnehin im nassen Zustand schwer kämmbares Haar zu entwirren. Die Umstellungs- und Übergangsphase wurde außerdem noch erschwert durch die anstrengende Suche nach passenden Pflegeprodukten, denn schließlich musste alles neu und ich hatte ehrlich gesagt weder Muße noch das passende Kleingeld für einen Haufen neuer Testprodukte, aus denen ich dann irgendwann mal das richtige heraussondiert habe. Himmel, sah das schlimm auf meinem Kopf aus und ich war fast schon so verzweifelt, dass ich fast wieder rückfällig geworden wäre und es musste also schnellstmöglich eine Lösung her. Mein Anspruch an meine neuen pflegenden Produkte war natürlich auch hoch, denn sie sollten nicht nur ohne Silikone, sondern möglichst auch ohne Alkohol auskommen, was bei Naturkosmetik (leider) eine echte Aufgabe darstellt. Ich hatte im Netz einiges zu pflegenden Ölen und Prewash-Ölkuren gelesen und habe alles auf eine Karte gesetzt und mir schlussendlich zuerst Sheabutter und später Jojobaöl zugelegt, was sich für mich als echte Erlösung in der Not entpuppt hat.

Meine “neuen” Haare

Ich bin SO froh, dass ich das Projekt silikonfrei trotz einiger Strapazen durchgezogen habe.
Meine Haare sind inzwischen wieder ansehlich, käftiger & genährt und fühlen sich auch spürbar gepflegter an, auch wenn ich mal eine Wäsche ohne Ölkur mache und sie sahen laaange nicht so gut aus. Natürlich sind sie durch Fönen und jahrelanges chemisches Färben immer noch recht strapaziert, aber der zugegebenermaßen erhöhte Aufwand durch regelmäßige Ölkuren hat sich wirklich bezahlt gemacht. Auch meine Kopfhaut hat ihr Gleichgewicht wiedergefunden und ich bin sehr zufrieden mit den beiden Shampoos, die ich derzeit verwende: das Logona Volumen Shampoo und das alverde Olive Henna Shampoo, welches sich für mich auch wunderbar zum Auswaschen des Öls macht und mir außerdem erfreulicherweise einen längeren Waschrhythmus beschert. Ich wasche zur Zeit alle 5-6 Tage statt vorher alle 3 Tage mit silikonhaltiger Haarpflege.

Das Herzstück meiner Ölkuren bildet unraffinierte, reine Sheabutter aus dem Afrikahandel Onlineshop,
welchen es übrigens auch bei Ebay gibt, und Jojobaöl von CMD.
Diese beiden Zutaten eignen sich übrigens auch zur Hautpflege.
Ihr seht schon, meine Komposition ist recht “wachslastig” und sorgt damit für die Glättung meiner porösen Haaroberfläche, die vorher silikonversiegelt war. Derzeit bin ich noch auf der Suche nach einem schönen Aloe Vera Gel für die ergänzende Feuchtigkeitskomponente und bin schon fast drauf und dran, mir ein schönes Pflänzchen hinzustellen um mir meinen reinen Aloe Saft selbst herzustellen.
Ich halte euch dazu auf dem Laufenden. .)

So gehts:

Vorbereitung

Die hellgelbe Sheabutter ist im ‘kalten’ Zustand bei Zimmertemperatur fest. Ich schmelze circa einen Teelöffel davon in einem kleinen Teelichtglas im Schüsselchen mit Warmwasserbad. Währenddessen kämme ich meine Haare schonmal gründlich durch.

Im geschmolzenen Zustand ist die Sheabutter leuchtend gelb und von öliger Konsistenz. Dieser gesellt sich dann ein weiterer Teelöffel Jojobaöl dazu. Dieses Gemisch riecht zum einen typisch ölig durchs Jojobaöl, aber auch recht nussig durch die Sheabutter.

In letzter Zeit habe ich zur Beduftung noch ein paar Pumpstöße meines geliebten Alterra Limette & Olive Körperöls hinzugegeben, welches dem ganzen einen etwas frischeren Duft gibt, denn nicht nur das Öl zieht quasi ins Haar ein, sondern natürlich auch der Geruch, der allein mit Naturkosmetikshampoos kaum zu überdecken ist und lange im Haar verbleibt. Außerdem “pimpe” ich das Ölgemisch gern noch mit einem Spritzer reinem Mandelöl und heute habe ich noch einen Klecks meiner Cosnature Tagescreme Wildrose (ohne Alkohol) hinzugegeben, die ich leider nicht mehr fürs Gesicht benutzen kann, da meine empfindliche Haut darauf leider mit Pickelchen reagiert. Das ganze wird mit dem Teelöffel ordentlich durchgerührt und so kanns auch schon losgehen.

Auftragen, feststecken, einwirken lassen

Zuerst mache ich mir am höchsten Punkt des Kopfs einen Zopf. Ich träufle das Ölgemisch löffelweise etwa eine Hand breit in meine Längen und auch wirklich nur dorthin, dafür aber großzügig, denn dort wird es gebraucht. Übrigens mache ich das kopfüber um wirklich alle Längen im Griff zu haben und alles schön einölen zu können.

Dabei bin ich auch wirklich nicht zimperlich und nachdem ich das Öl überall verteilt habe, kämme ich es mit meiner Bürste nochmals schön ein, was ich immer sehr genieße, denn es flutscht nun so schön. Nun teile ich meine Haare in 2 große Partien und drehe diese ineinander ein. Bevor ich diesen Zopf  dann zu einem Dutt ganz oben auf meinem Kopf feststecke, bekommt die Spitze des Zopfs nochmal eine dicke Extraportion Öl ab, ich tunke ihn nämlich in alles, was sich noch am Boden des Gläschens befindet und wische quasi die wertvollen Reste damit aus. Auf dem Bild links kann man ganz gut erkennen, dass meine Haare förmlich mit Öl durchtränkt sind. Außerdem ganz offensichtlich ist, dass meine Spitzen mal wieder geschnitten werden müssen, was ich nach meiner nächsten Hennapackung auch machen werde und mein frisch erworbener CreaClip Verschnitt wartet schon auf seinen ersten Einsatz.

Die Sheabutter wird sobald sie abkühlt mit der Zeit natürlich wieder fest und schließt quasi alle anderen öligen Zutaten ins Haar ein. Das Haar sollte nun so lange wie möglich Zeit bekommen, um das Öl aufnehmen zu können und da bietet es sich natürlich an, das ganze über Nacht in den Haaren zu lassen. Falls ihr noch längere, schwerere Mähnen als ich zum hochbinden mir Ölkur habt, hat die zauberhafte Nixenhaar eine robuste Frisur für über Nacht vorgezeigt. Zum Schlafen knote ich mir immer ein großes altes Tuch um den Öldutt, damit nichts von dem Öl auf meinem Kissen landet. Meistens mache ich die Kur sonntags am frühen Abend, wenn ich eh nicht mehr das Haus verlasse und wasche sie dann Montag morgens aus, bevor ich mich zur Uni fertig mache.

Auswaschen

Nun kommen wir zum schwierigsten und auch zeitintensivsten Teil, dem gründlichen Auswaschen. Den eingeölten Zopf spüle ich 1-2 mal in einer lauwarmen Wasserpfütze im Waschbecken durch, kämme dabei mit der Bürste im Wasser ein bisschen durch und verteile danach einen ordentlichen Klecks Spülung in meinen Längen. Warum Spülung? Gleiches löst sich ja bekanntlich gern in Gleichem und der Condi macht es etwas leichter, das Öl wieder aus dem Haar zu lösen. Während ich meine morgendliche große Tasse Kaffee schlürfe, hat der Condi Zeit zum Wirken. Danach spüle ich den Conditioner gründlich im Waschbecken aus und wasche meine Haare wie gewohnt zweimals gründlich durch. Es war für mich nach meiner ersten Ölkur ziemlich schwierig zu bestimmen, ob nun alle Reste ausgewaschen sind, aber mittlerweile habe ich ein Gefühl dafür entwickelt, wieviel Shampoo und wieviel Ausspülen nötig sind, damit das Haar nicht strähnig aussieht aber auch nicht so stark gereinigt ist, dass es ausgetrocknet wird und damit die Pflegewirkung wieder dahin. In Sachen Auswaschgrad gibt es kein Universalrezept, das muss jeder selbst herausfinden. Etwas Öl verbleibt immer noch in meinem Spitzen und macht sie schön geschmeidig & glänzend und ich finde, dass dieser Hauch wachsiger Überzug mein Haar auch vorm Austrocknen schützt und ein Trockenwerden der Spitzen zwischen den Wäschen verhindert.

Puh,
das war mein Wort zum Donnerstag und mit meinem Prewash Ölkur-Dutt auf dem Kopf mach ichs mir nun noch ein bisschen gemütlich.
Ich hoffe, dass ich euch ein bisschen inspirieren konnte. In Sachen selbstgemachte, auf meine Bedürfnisse abgestimmte Kosmetik ist mein Interesse nun  entfacht und ich forsche gerade nach tollen Selbstrühr-Rezepten und hilfreichen Beigaben zum Einarbeiten, sehr spannendes Thema!

Macht ihr auch ab und zu Ölhaarkuren?
Was haltet ihr von selbstgemachter Kosmetik? Kennt ihr tolle Rezepte zum Selbstanrühren?

Lassts euch richtig gut gehen.
Allerliebste, eingeölte Grüße
eure Mexi .)

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