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piekfein: das rote Henna von Khadi

Khadi reines Henna rot 1

Hallo ihr Lieben,
wie ihr wisst, färbe ich regelmäßig mit Pflanzenhaarfarben und auch diesen Monat war es wieder soweit:
ich habe meine Mähne zum zweiten Mal in Folge mit dem reinen Henna rot von Khadi gefärbt und meinen Schopf schonmal pünktlich für die Festtage erstrahlen lassen.

Preis, Inhalt & Verpackung
Das Henna von Khadi reicht locker aus für eine Komplettbehandlung von überschulterlangem Haar, kostet 6,95€ und ist auf vielen Naturkosmetik Onlineshops zu haben und in ausgewählten Bioläden erhältlich. Es handelt sich dabei um reines BDIH-zertifiziertes Hennapulver (Lawsonia Inermis) ohne zusätzliche färbende Stoffe, welches deutlich heller als die sonst von mir gewohnten Pülverchen daherkommt.
Es kommt in einer schlichten roten Pappumverpackung, welche neben 100g des gemahlenen Pulvers auch Handschuhe, eine Haube und einen Anwendungshinweis enthält.

Anrühren & Vorbereitung
Wie ich es immer mit Pflanzenhaarfarben handhabe, habe ich das Henna am Vorabend des Färbens mit einem starken Schwarztee, Zitronensaft, etwas Zucker und zwei Teelöffeln des Khadi Amla Pulver mit Hilfe des Mixers in einer hohen Schüssel angerührt und abgedeckt über Nacht ziehen lassen, damit sich die Farbstoffe optimal lösen können und die Hennamasse die Möglichkeit hat, noch vor dem eigentlichen Auftrag auf den Haaren zum Dye Release, dem färbenden Moment von Pflanzenhaarfarben, zu kommen. Seht ihr den rötlichen Rand am Schüsselrand links? That’s what we want! Das Pulver ergibt kurz nach dem Anmischen eine grün-braune Masse, welche sich nach dem Ziehen am nächsten Tag deutlich rotbraun gewandelt hat. Ich bevorzuge bei PHF eine etwas flüssigere Konsistenz als Joghurt, da sie sich so nicht nur hervorragend auftragen und verteilen lässt, sondern auch, weil sie so lange genug feucht bleibt, bis alle Haare damit bedeckt sind. Durch das Amlapulver bekommt die Hennamischung eine zusätzliche leuchtkraftverstärkende und pflegende Wirkung. Bei besonders pflegebedürftigen Mähnen kann auch ein Schuss Conditioner beigefügt werden.

Auftrag
Für ein schönes, gleichmäßiges und intensives Farbergebnis ist es wichtig, dass das Haar befreit von Rückständen (Styling, Fett und Silikonen) ist. Dazu reinige ich mein Haar vorzugsweise mit einem glycerinfreien Shampoo gründlich durch und verzichte ganz bewusst ein paar Tage vor dem Färben auf schwere Ölkuren oder umschirmende Pflegeprodukte.
Da die Farbe nach dem Durchziehen wirklich prompt färbt, sollte man alles, was nicht unbedingt rot gefärbt werden soll, tunlichst aus der Schussbahn räumen und für den Fall, dass doch mal etwas daneben geht, feuchte Tücher oder einen Waschlappen bereitlegen, mit denen sich Farbkleckser vor allem im Gesicht, an Ohren & Nacken und am Bereich des Haaransatz sofort entfernen lassen.
Ich trage die in einem Wasserbad erwärmte Farbe auf meinem frisch gewaschenen, handtuchtrockenen Haar scheitelweise mit dem Pinsel zuerst auf meinen mittelblonden Ansatz auf und verteile den Rest der Farbe großzügig in meinen Längen. Bemerkenswert bei dem Hennapulver von Khadi ist, dass es unvergleichlich fein gemahlen ist und dadurch, dass es keine groben Pflanzenteilchen enthält, bröckelt es nicht und die fast sahnige Farbmasse lässt sich somit wunderbar im Haar verteilen. Wenn ich meine Haare komplett eingepinselt habe, knete ich alles kopfüber nochmals schön durch, um sicher zu gehen, dass alles mit Farbsaft bedeckt ist und lege meine Längen am höchsten Punkt des Kopfs zu einem kleinen Turm übereinander und befestige sie mit einer Haarspange.

Einpacken, Warmhalten & Tropfschutz
Für eine optimale Farbentwicklung ist es besonders wichtig, dass die Farbe auf den Haaren durchgehend feucht gehalten wird. Dazu stülpe ich mir die beigelegte Haube über, drücke diese dicht an meine Haare an und verknote zusätzlich eine an einer Seite aufgeschnittene Plastiktüte im Nacken. Darüber kommt dann noch ein ausrangiertes Handtuch oder eine alte Wollmütze, damit mein Schopf schön warm bleibt und sich die Farbe mit Hilfe der Wärme mit der Keratinschicht des Haars verbinden kann. Im Grunde reicht die Körperwärme aus, wer mag, kann die Haube auch kurz anfönen um die Hitzeentwicklung zu beschleunigen. Vor allem kurz nach dem Abdecken kann es sein, dass die Farbe an Ohren und Nacken etwas tropft. Diese Tropfen fange ich mit einem Tuch in einem Wassertöpfchen auf.
Je nach gewünschter Farbintensität wird eine Einwirkzeit von 30 Minuten bis zu zwei Stunden empfohlen. Ich persönlich lasse die die Farbe mindestens sechs Stunden einwirken, um ein intensiv rotes Ergebnis zu erzielen, dabei sind die Grenzen nach oben offen. ,)

Ausspülen
Zum Ausspülen mache ich gern einen Kopfstand im Waschbecken und wasche die Farbe in mehreren Spülgängen aus meinem Haar. Dazu klopfe ich meine Kopfhaut mit den Fingerspitzen sorgfältig ab und weil die Farbe so fein ist, lässt sie sich prima lösen. Ganz eilige oder bequeme können auch problemlos in der Wanne nach dem Baden auswaschen. Da sich die Farbe noch nachentwickelt, empfehle ich das Ausspülen ganz ohne Shampoo (und überdem so lange wie möglich mit der nächsten Wäsche zu warten). Eventuell könnt ihr auch mit etwas Condi auswaschen, welcher zusätzlich Pflege bringt.

Ergebnis
Meine Haare erscheinen nach dem Färben in einem warmen & natürlichen Rot, das im Vergleich zu reinem Henna und den anderen Pflanzenhaarfarben, die ich bereits probiert habe, erstaunlich wenig orangestichig wirkt, was sich besonders gut an den Ansatzbildern erkennen lässt (links mein kupfriger herausgewachsener Ansatz – zuvor gefärbt mit SANTE naturrot, rechts das Khadirot). Meine Mähne fühlt sich gestärkt & griffig an und hat eine glänzende Leuchtkraft sondergleichen, welche sich mit chemischen Haarfarben nicht vergleichen lässt (siehe linkes Bild unten mit viel Sonne). Die Farbe dunkelt nach ein paar Tagen noch etwas nach, blutet beim Waschen kaum aus und verblasst mit der Zeit ein wenig. Was ich sehr mag ist, dass sie nicht wie beispielsweise beim mahagonirot von SANTE nach und nach ins Bräunliche geht, sondern bei mir immer im roten Bereich bleibt. Bei mir entwickelt sich die Farbe nach 2-3 Tagen zu einem satten Rotton, der seinesgleichen sucht.

Khadifarben sind außerdem in hellbraun, natürliches Nussbraun, dunkelbraun, schwarz, indigo, als farbloses Henna (Cassia) und als Henna mit Alma und Jatropha erhältlich. Letzteres habe ich hier schon zu stehen und bin gespannt darauf, ob es im Vergleich zum reinen Henna einen farblichen Unterschied machen wird.

Unterm Strich:
Dieses fein gemahlene Henna hat eine unvergleichlich tolle Farb- und Leuchtkraft und macht die Farbe für mich zu dem Ferrari unter den Pflanzenhaarfarben.
My choice, hugh!

Färbt ihr auch regelmäßig oder seid ihr zufrieden mit eurer Naturhaarfarbe?
Habt ihr schon mal Pflanzenhaarfarbe, vielleicht sogar mit Khadi gefärbt?
Was macht ihr, um strahlend schön für die Festtage zu sein?

Liebste leuchtend rote Grüße
Mexi

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