Green Shades of Red

meine Erfahrungen mit der Lunette Menstruationskappe


Gewisse Tage im Monat sind für uns Ladies ja unumstößlich und genau deshalb gibts heute mal einen ganz speziellen Ladies-Post.
Ich muss sagen, dass ich eben diesen trotz Ziepen hier und da und den prämenstruellen Schwankungen (hallo Apokalypse, hallo Hautchaos, hallo Breakouts), die mich regelmäßig kurz vorher heimsuchen, grundsätzlich sehr wohlgesonnen bin. In der Zeit des Zyklusbeginns scheint sich nicht nur in meiner Körpermitte Erneuerung einzustellen, sondern auch meine Haut sieht auf Schlag mit Beginn der Tage reiner und frischer aus und fängt gefühlt irgendwie wieder von null an. Ich empfinde diese Tage als meine persönliche “Grundreinigung” und besonders nach Absetzen der Pille im letzten Jahr fiel mir übrigens auf, dass ich ein viel bewussteres Gefühl für meinen Zyklus und meinen Körper entwickelt habe. Als eingefleischte Tamponnutzerin bin ich zwar hin und wieder auf Blogs und im Netz über alternative Lösungen zur Monatshygiene gestolpert, konnte mir aber nie so recht vorstellen, dass so eine Menstruationskappe auch mir “passen” würde. Als ich auf der VIVANESS dann die Gelegenheit hatte, die Lunette vor Ort in die Finger zu bekommen, veränderte sich dieses Gefühl des fremdartigen Respekts in echte Neugier und als mich Lunette anschrieb und mir ein Exemplar zum Ausprobieren anbot, war ich mehr als gespannt darauf herauszufinden, ob es sie denn wirklich gibt, die nicer periods.

Die Lunette, wer oder was ist das eigentlich?
Lunette Menstruationskappen bestehen aus medizinischem Silikon, welches sehr biegsam & elastisch ist. Sie werden wie Tampons in der Scheide getragen, im Gegensatz zu Tampons saugen sie das Blut nicht auf, sondern sammeln es. Sie sind derzeit in fünf Farbvarianten zu jeweils zwei verschieden Größen erhältlich: Modell 1 für leichte Blutung und Modell zwei für normale bis starke Blutung. Da ich recht schmal gebaut bin und meine Blutung generell eher schwach ausfällt, entschied mich für das Modell 1 der sonnig-gelben Lucia*, der kleineren der beiden erhältlichen Größen. Zum Schutz und zur Aufbewahrung werden die Kappen mit einem fusselfreien Satinbeutelchen geliefert.

meine Erfahrungen: vom ersten Mal bis zum Happybecher
Zugegeben: als es soweit war und meine Lucia zum ersten mal zum Einsatz kommen sollte, war ich plötzlich aufgeregt wie ein kleines Mädchen. Als aufgeklärte Frau und jahrelange Tamponnutzerin wurde ich beim Einführen dann doch ein bisschen nervös. Das beiliegende Infomaterial zur Benutzung der Lunette ist sehr anschaulich, auch die Videos im Youtubekanal empfand ich im Vorfeld als sehr hilfreich und nun war ich selbst dran: falten, durchatmen, ein Bein auf den Badewannenrand und ab dafür. Mein erstes Tragegefühl hat mich doppelt begeistert: zum einen hielt die Kappe absolut zuverlässig dicht, zum anderen empfand ich sie irgendwie als sehr anregend. Gerade letzteres war und ist etwas, womit ich so keinesfalls gerechnet hätte und obwohl sie nicht drückt oder deutlich spürbar ist, macht der Rand der Lunette etwas mit mir, das mir verrückterweise beim Tragen gute Laune macht (huch, habe ich das gerade wirklich geschrieben?). Meine liebste Falttechnik ist inzwischen eine Kombination aus Muschelfaltung und Herzfaltung, ich drücke den Rand der Lunette zuerst etwas nach innen und falte sie dann einmal in der Mitte. Die Lunette ist im gefalteten Zustand nur unwesentlich größer als ein Tampon und ploppt nach dem Einführen quasi in der Scheide auf. Am besten klappt das bei mir übrigens wenn die Lunette ein bisschen feucht ist, deshalb verbinde ich das Einführen der Lunette gern mit meiner Morgentoilette und setze sie morgens gleich unter der Dusche ein. Die Oberfläche der Lunette ist im Gegensatz zu Tampons wunderbar glatt: kein Rubbeln, kein Austrocknen, keine Flusen, keine Fusseln und somit auch nichts, was nicht hundertprozentig entfernt werden könnte. Ein bisschen Respekt hatte ich tatsächlich auch vor dem ersten Entfernen der Kappe, welche zwar nicht ganz so hoch sitzt wie Tampons, bei mir wandert sie aber tagsüber oft etwas nach oben, so dass das Ende des Bändchens gerade so greifbar ist. Am besten klappt das Herausholen bei mir tatsächlich, wenn ich auf dem stillen Örtchen sitze und entspannt bin. Dazu greife ich mir den Silikonstiel mit der einen Hand, fahre mit dem Zeigefinger der anderen Hand bis an den Becherboden und drücke dort ganz leicht um den Unterdruck zu lösen. Inhalt in die Toilette entleeren, mit Wasser abspülen, fertig. Empfohlen wird, die Lunette 2-4 Mal täglich zu leeren, was natürlich auch von der Blutungsmenge abhängt. In mein kleineres Modell eins passen gut zwei Esslöffel Flüssigkeit herein, eine Menge, die ich persönlich selbst an den blutungsstärksten ersten Tagen an einem Tag nicht erreiche und deshalb reicht es mir vollkommen aus, die Kappe in der Tagesmitte einmalig zu leeren. Als ich noch Tampons verwendet habe, hatte ich selbst bei den Minigrößen das Problem, diese nie ganz auszufüllen, aber trotzdem aufgrund der TSS-Risikos regelmäßig wechseln zu müssen, ein regelmäßiger austrocknender Wahnsinn für mich und nebenbei aus ökologischer Sicht ein horrender Wegwerfwahnsinn.
Ich hätte es ja nicht erwartet, aber die Lunette ist mittlerweile zu meinem persönlichen Happybecher geworden und genau so nenne ich sie übrigens auch. Sie gibt mir ein angenehmes Gefühl bei absoluter Sicherheit und aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass das Motto “For nicer periods” nicht von irgendwoher kommt.


Reinigung & Pflege zwischendurch und danach
Wie schon erwähnt setze ich meine Lunette morgens und abends ein und spüle sie zwischendurch nach dem Entleeren einfach gründlich mit Wasser ab. Sie lässt sich übrigens auch von innen nach außen stülpen, so dass man sie ganz hervorragend von allen Seiten sauber bekommt. Solltet ihr unterwegs wechseln müssen, könnt ihr behelfsmäßig auch die Lunette Reinigungstücher oder einfach Toilettenpapier zum Reinigen benutzen. Nach der Periode koche ich die Lunette für etwa fünf Minuten in einem kleinen Topf aus, manchmal gebe ich auch einen kleinen Schuss Essig als natürlichen Saubermacher und Desinfizierer dazu.
Danach wandert sie in ihr Satinbettchen und freut sich auf ihren nächsten Happybecher-Einsatz.
Ich habe meine Lunette übrigens nun schon seit einem knappen Dreivierteljahr in Benutzung: sie ist in Form und Farbe unverändert top in Schuss und ich hoffe, dass sie mir noch ganz lange schöne Tage bescheren wird.

Falls ihr nicht schon selbst auf die Menstruationskappe gekommen und jetzt neugierig oder unschlüssig seid, könnt ihr für weitere Erfahrungsberichte auch bei Beautyjungle, Kosmetik natürlich und Pura Liv weiterschmökern oder euch Erbses Video dazu anschauen.
Freuen würde ich mich auch sehr über eure Erfahrungen mit Menstruationstassen & Co. oder einfach ein wenig Period Talk-Tacheles. ,)

Was ist eure bevorzugte Variante zur Monatshygiene?
Wie sind eure Erfahrungen mit Menstruationsbechern, alternativer Monatshygiene & Co?

Welches Modell/ welche Falttechnik hat bei euch die Nase vorn?
Wo seht ihr für euch persönlich den größten Vorteil dieser Form von Monatshygiene?

*die kleine Lucia wurde mir von Lunette kosten- und bedingungslos zur Verfügung gestellt