Es rauscht und raschelt, ich komme dann jetzt auch mal wieder aus der Hecke.
Viel Zeit ist ins Land gegangen, verdammt viel ist passiert und nun sitze ich hier und weiß absolut nicht, wo ich anfangen soll.
Sicherlich habt ihr euch schon gefragt, in welcher Galaxie ich umherschwebe und ob ihr hier jemals wieder von mir hören werdet. Die Antwort lautet: Hier, wo ich nun stehe, ist es wunderbar. Es fühlt sich alles rund und richtig an und ja, das werdet ihr.
Nachdem ich euch kurz nach meiner SD Op im März schon auf den neuesten Stand brachte, war ich damals noch euphorisch und völlig berauscht davon, mich meinem lang prokrastinierten gesundheitlichen Sorgenkind auf der mittleren Geraden zwischen Kopf und Herz gestellt zu haben. Versteht mich nicht falsch, die Entscheidung, meine Schilddrüse loszulassen, einen Termin im Krankenhaus zu machen und dann tatsächlich auch durchzuziehen, war wahrscheinlich die wichtigste und richtigste, die ich seit langem getroffen habe. Dennoch folgte nach dem tapfer sein im Krankenhaus eine noch viel längere Phase der Tapferkeit, denn Hormone sind doch deutlich langsamer und leider auch mächtiger als ich dachte. Nach der Euphorie schlug mir erstmal blanke Ernüchterung ins Gesicht, gepaart mit all den widerlichen Dingen, die es so mit sich bringt, wenn der Schilddrüsenwert längerfristig untertourig vor sich hin siecht. Als wäre es nicht schon schlimm genug, körperlich langsam zu sein, gefühlt in Zeitlupe herumzuwaten und so gar nicht aus der Knete zu kommen, die besagte Langsamkeit machte sich freilich auch im Kopf breit, und das beim vollem gelähmten Bewusstsein, dass man sich gerade selbst nicht genügt, die Welt sich trotzdem weiterdreht, alles bitteschön schneller gehen muss, weil man Erwartungen zu erfüllen hat und schließlich funktionieren muss.
rise & shine
Seltsam, ich Nebel zu wandern, so umschrieb es Hermann Hesse und genau so würde auch ich dieses abgründige Gefühl beschreiben, das mich während der Suche eines hübschen L-Thyroxinwerts umgab. Wenn ich ich ganz ehrlich zu mir selbst bin und zurückblicke, war mir der Gedankendunst aber auch schon lange vor der Op auf den Fersen. Zumindest kann ich jetzt sagen, dass ich inzwischen auf eine merkwürdige Weise klarer und anders sehe und dass sich seitdem so viel für mich verändert hat. Es kamen Veränderungen, vor denen ich stets zurückgeschreckt bin, die mich nun allerdings zu einem völlig neuen Zugang zu mir selbst, meinem Körper und dem, was mich umgibt, gebracht haben. Plötzlich waren die Zusammenhänge da, halleluja.
Im Schnelldurchlauf: ich hatte nach der Op monströsen Haarausfall, noch viel monströseres Hormonkarussel, genoss einen hellen & fürstlichen Sommer, machte meinen ersten Segeltörn, ließ die Sonne rein, kaufte mir einen Hochleistungsmixer, fand heraus, dass all die Leute mit ihren grünen Smoothies doch nicht nur ultrahippe Hipster sind und dass andere Wege auch schöne Steine haben, ließ mich davon nicht beirren, machte meinen Frieden mit alten Kameraden, entdeckte meine Leidenschaft für Wildgrün, Botanik und das alte Wissen dahinter, guckte mir Faith No More in Berlin, einen fabulösen Brant Bjork in Hannover, zuletzt Causa Sui in München und viele andere großartige Kapellen live an, hatte mein erstes Facial bei OLE Berlin mit der glorreichen Silberlinie von JULISIS, sammelte unendlich Inspiration an allem Grandiosen, das mir vor die Füße kam, war wann immer es ging draußen in der Welt, stellte fest, dass es mein vibe ist, der meinen tribe beeinflusst und ernähre mich mittlerweile völlig zwanglos zu irgendwo zwischen 90 und 100% vegan, mit recht ordentlichem Grünanteil und wo immer möglich roh und wenig verarbeitet. Vor allem der Punkt mit der Ernährung hat mich zu einem völlig anderen Energielevel und damit zu einem guten Stück mehr Lebensqualität gebracht, von dem ich gar nicht wusste, dass es existiert. Ich erwische mich inzwischen dabei, vorm Weckerklingeln fit zu sein, ohne nach mindestens 8 Stunden Dornröschenkoma wie ein chinesischer Faltenhund aufzuwachen, grundsätzlich wendiger und wacher zu sein, gern erstmal positiv zu denken und auch dabei, weniger Concealer benutzen zu müssen.
Und nochwas wurde mir klar: das letzte Jahr hat bedeutend zu meiner Persönlichkeitsentwicklung beigetragen und mich zu einem ganz anderen Bewusstsein gebracht.
aufgebraucht
Ihr seht schon, es ist ein wenig mehr und um ehrlich zu sein längst nicht alles, was mir unterwegs so leergegangen ist. Aus praktischen Gründen bin ich so frei, mir ein paar Dinge herauszupicken, die mir wichtig erscheinen. Sollte euch mein Urteil zum ein oder anderen doch noch mehr interessieren, gebt gern Laut, ich werde darauf eingehen. Der warm wohlige Duft der alverde Pflegedusche Kardamom Vanille aus der letzten Winter LE hat mir unheimlich gut gefallen. Um so schöner, dass er jetzt wieder in limitierter Form erhältlich sein wird, denn nicht nur für die kalte Jahreszeit ist dieses Duschgel ein wahrer Seelenwärmer. Ebenfalls begeistert hat mich das 2in1 Weiße Heilerde Minze Duschgel von Cattier, welches ich zunächst mit Skepsis aus der Biobox Beauty & Care fischte. Wer mich kennt, weiß, dass ich eine absolute Pfefferminzprinzessin bin und egal ob unter der Dusche oder als Shampoo hat es mir stets einen gehörigen Frischekick verpasst und war trotz ALS absolut zu vertragen auf der (Kopf-)Haut. Ich hab hier noch ein paar andere Flaschen zum Duschen und Shampoonieren zu stehen, aber dieses werde ich mir bestimmt mal nachkaufen, denn Minze finde ich absolut prickelnd, das fetzt!. Den Speick Deostick habe ich mir ganz zu Beginn meiner NK Phase zugelegt und fand ihn überraschend zuverlässig und um Längen besser als all die anderen Naturkosmetikdeos, die man in der Drogerie kaufen kann, auch wenn dieser hier eher naturnah ist. Nachkaufen werde ich mir diesen auch auch die herrlich cremigen und absolut zuverlässigen Ponyhütchen Deos (Blütenzauber & das herb-frische a perfect match(a)) trotzdem erstmal nicht, da es so viel günstiger, wirksamer und obendrein spaßiger ist, sich sein Lieblingsdeo selbst anzurühren. Ich hab in letzter Zeit ein bisschen an einem stickfähigen Deo á la Schmidt’s herumgebastelt und genau dafür hab ich die alte Hülse des Speick Sticks aufgehoben, seid gespannt, ich werde das Rezept nicht für mich behalten. In puncto Gesichtspflege hab ich in den letzten Monaten ordentlich herumgewirbelt. Meine Haut ist deutlich fauler geworden und braucht mehr Pflege. Ihr wisst ja, dass ich auf Gesichtsöle stehe, dennoch bin ich nach Miraculous Therapy von Shamanic*, estelle & thild, dem großartigen Gesichtsöl von Pure Chimp (mit Hanföl und Bananenextrakt) und Co. erstmal wieder bei Cremes gelandet und pflege derzeit absolut begeistert mit ananne und gern auch möglichst reizarm. Die Weleda Reinigungsmilch Mandel ist so ein toller Kandidat, den ich aus Begeisterung schon mehrfach nachgekauft habe. Sehr exzessiv habe ich Lights Off von aem* verschlungen, zunächst nur als Reinigungsöl und dann recht schnell auch als Nachtpflege. Lights Off emulgiert beim Kontakt mit Wasser sofort und entwickelt sich zu einer zart cremigen Reinigungsmilch, die den Schmutz vom Tag einerseits zuverlässig runternimmt, gleichzeitig aber ganz wunderbar streichelzart und aalglatt pflegt. Dieses Hautgefühl vorm ins Bett hüpfen war schlichtweg gigantisch, allerdings muss ich sagen, dass mir der kleine Spender mit Blick auf den Preis und etwa 6 Wochen Benutzungsdauer doch etwas zu schnell leerging. Zu einem verlässlichen Partner ist der for your beauty Konjac (hier in der Variante mit schwarzer Bambuskohle) geworden. Ich nutze den Konjac nicht täglich, aber ungefähr alle 1-2 Wochen kommt er bei mir als abschließendes Peeling nach der Gesichtsreinigung zum Einsatz. Er macht meine Haut schnell mal schön glatt und rosig und das ganz ohne zusätzliche Peelingprodukte, stark.
Zwei dekorative Produkte habe ich bis auf den letzten Krümel geleert: meinen allerliebsten Studio 78 Concealer im helleren Ton “at dawn”*, von dem ich euch hier schon lang und breit vorgeschwärmt habe und das großartige Physicians Formula Organic Wear Puder. Beide hab ich mir nachgekauft, bei letzterem hatte ich Glück, es bei Tk Maxx zu erwischen, denn leider hat PF die Organic Wear-Reihe ordentlich zusammengekürzt und dabei ging es auch diesem Puder an den Kragen, ein Jammer, aber ich werde meine Backups in Würde aufbrauchen.
Ich danke dem Universum, danke den prächtigen Steinen auf meinem Weg und danke Volcano Choir fürs kurzweilig treibende Taktschlagen meiner Gedanken, während ich hier auf meinen Tasten herumklimperte und überhaupt, danke. . .
Und achja, nochwas muss ich schnell noch loswerden. Solltet ihr seit ungefähr drölf Tagen, Wochen und Monaten auf eine Antwort eurer Mails, Kommentare und Nachrichten auf sämtlichen Kanälen warten, ich werde dieses häppchenweise und step by step angehen, denn ich habe sie alle gelesen und obwohl mir das alles sehr am Herzen liegt, war ich mir diese Pause wohl ganz eindeutig mehr als schuldig.
Dies ist keine Entschuldigung, sondern vielmehr ein Erklärung.
Liebste Grüße nach da draußen.
*PR-Sample, wurde mir kosten- und bedingungslos zur Verfügung gestellt