Sauer macht lustig – und schön.
Seit ein paar Wochen schwöre ich nun schon auf einen einfachen Trick für jede Menge schwerelosen Glanz in meinem feinen Haar: die Saure Rinse nach der Haarwäsche.
Wie so eine Saure Rinse funktioniert und wie man sie anwendet, darum soll es heute gehen. Mit dabei habe ich außerdem einen kleinen Quicktipp für einen selbstgemachten Lavendel Essig,
los gehts.
Was bewirkt die Saure Rinse?
“To rinse” kommt aus dem Englischen und bedeutet Spülen, eine Rinse für die Haare ist also eine Spülung im wahrsten Sinne des Wortes. Nach der Haarwäsche kann der pH-Wert der Haare je nach verwendeten Produkten (z.B. durch Seife) und sogar durch das Wasser leicht erhöht sein. Beispielsweise liegt der natürliche pH-Wert unserer Haut bei etwa 4,8 – 5,3 im leicht sauren Bereich, der von Seifen im basischen Bereich bei etwa 9. Wasser gilt mit 7 als pH-neutral, abhängig vom Härtegrad des Wassers kann der Kalkgehalt und damit auch der pH-Wert regional abweichen. Je weicher das Wasser, desto weniger Kalkablagerungen und niedriger der pH-Wert und vice versa.
Die Saure Rinse wirkt nach dem Haare waschen wie ein ausgleichender Toner auf Haar und Kopfhaut.
Dieser leicht säuerliche kalte Guss gleicht beim Spülen den pH-Wert aus, glättet die äußere Schuppenschicht und spült zugleich alle Reste der Wäsche aus dem Haar. Eine glatte Schuppenschicht macht sich sofort in besserer Kämmbarkeit und seidigem Glanz bemerkbar.
Anleitung: Wie macht man eine Saure Rinse?
1. Anmischen: 2-3 EL (Apfel-)Essig in 1 L kaltes Wasser geben.
2. Rinsen: zuerst die Spitzen und Längen kurz eintauchen, dann kopfüber langsam über Haar und Kopfhaut gießen, anschließend leicht ausdrücken und wie gewohnt trocknen.
Die Saure Rinse kann mit kaltem Wasser nachgespült werden, sollte aber grundsätzlich nicht ausgespült werden.
Für noch mehr Pflege könnt ihr zusätzlich nach der Haarwäsche einen Conditioner für die Spitzen verwenden und danach rinsen. Egal ob Conditioner oder nicht – der letzte Abschluss sollte in jedem Fall die Rinse sein.
Eine Saure Rinse ist nicht zwingend nach jeder Wäsche notwendig, kann von Zeit zu Zeit aber durchaus dabei helfen, stumpfes und glanzloses Haar wieder glänzend zu machen und von Rückständen zu befreien.
Ich selbst habe sie in letzter Zeit sehr regelmäßig nach dem Haare waschen mit Roggenmehl verwendet und finde sie sehr wirksam zum Ausspülen der Mehlreste und für imposanten und schwerelosen Glanz.
Dufte Rinsen: Lavendel Essig selber machen
Je nachdem, welchen Essig man verwendet, kann es schon sein, dass das Haar nach der Sauren Rinse auch etwas danach riecht. Ich persönlich verwende gern Apfelessig, welcher nicht ganz so streng riecht und nach dem Fönen und ein paar Stunden kaum noch im Haar wahrnehmbar ist.
Dem Geruch entgegen wirken kann man je nach Geschmack mit einem Essig, der fruchtig aromatisiert ist oder man aromatisiert den Essig der Wahl einfach selbst, zum Beispiel mit Lavendelblüten.
So einfach gehts:
Auf 500 ml Essig ca. 8-10 Stängel Lavendel in die Flasche geben, gut verschließen und zwei Wochen ziehen lassen. Für einen noch intensiveren Lavendelduft und eine hübsche rötliche Färbung könnt ihr die Blüten auch nach einer Woche wechseln und durch neue ersetzen. Diesen Schritt könnt ihr mehrmals wiederholen, bis euch die Lavendelnote kräftig genug ist.
Wenn ihr den Lavendel vorher 1-2 Tage an der Luft durchtrocknen lassen habt, könnt ihr ihn auch nach der Ziehzeit einfach in der Flasche lassen. Das sieht hübsch aus und macht jedes Mal ein bisschen Freude beim Anblick.
Welchen Essig ihr verwenden wollt, ist Geschmachssache. Für meinen erste Flasche Lavendelessig habe ich Weißweinessig verwendet und zum Vergleich noch eine Version mit einem naturtrüben Apfelessig angesetzt. Von der Optik her gewinnt natürlich die klare Variante, der blumig-fruchtige Duft der Apfelessigversion gefällt mir allerdings besser, auch wenn man den Lavendel durch die Trübung nicht so schön sieht.
Habt ihr schonmal eine Saure Rinse nach dem Haare waschen gemacht?