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Haarmythen 100 Bürstenstriche pro Tag

Haarbande // Haarmythen – An den Haaren herbeigezogen?

Haarmythen - an den Haaren herbeigezogen?
Einhundert Bürstenstriche am Tag und schneller wachsende Haare dank regelmäßigem Schneiden?
Um das Thema Haare & Haarpflege ranken sich viele Mythen, denen wir in eifriger Sehnsucht nach schönem Haar und einer gesunden Kopfhaut nur zu gern Glauben schenken. Mythen setzen an unserer Vorstellungskraft an, machen die komplexe Vorgänge und Prozesse manchmal einfacher als sie sind und spielen mit unseren Bedürfnissen. Nach Freud sind sie Ausdruck verdrängter Wünsche.
Und doch haben sie einen wahren Kern. Manche zumindest.

100 Bürstenstriche – Haare bürsten pflegt.

Ob man beim Haarekämmen zwingend die berühmten einhundert Bürstenstriche einhalten muss, um schönes und glänzendes Haar zu bekommen, ist fraglich. Dennoch steckt hinter dieser Perle der Haarmythen ein interessantes Pflegeritual, das in Zeiten von täglicher Haarwäsche, Haarölen und Conditioner etwas in Vergessenheit geraten ist: das Sebum als Pflege. Im Grunde produzieren die Talgdrüsen einen körpereigenes Pflegeprogramm, welches das Haar nährt und schützt. Beim täglichen Kämmen werden die Haare nicht nur entwirrt, gleichzeitig sorgt das Bürsten dafür, dass das Sebum von der Kopfhaut bis in die Längen kommt. Dazu eignen sich besonders (Naturhaar-)Bürsten mit vielen festen, eng zusammenstehenden Borsten, die das Haar gut greifen können.
Haarpraktiker Michael Rogall empfiehlt 2-3 Minuten tägliches Haarebürsten.
Hand aufs Herz: ich mache das nicht täglich. Hin und wieder kommt nach dem Entwirren mit meiner normalen Bürste meine Haarpflegebürste zum Einsatz. Meine Bürste ist schon etwas älter und aus Birnenholz mit Wildschwein, die gibt es inzwischen übrigens auch vegan mit Sisalborsten. Ich persönlich bürste vorzugsweise abends intensiv und ganz in Ruhe durch, bevor ich meine Nachtfrisur mache. So spare am nächsten Morgen Zeit und pflege quasi über Nacht.

Spliss lässt sich wegpflegen.

Können Shampoos und Haarkuren wirklich Haarschäden reparieren?
Tatsächlich muss man sich ernsthaft fragen, inwiefern Shampoos und anschließende Haarpflege überhaupt einen wirkungsvollen Effekt auf vorhandene Haarschäden haben können. Nur zu gern verbinden wir mit Markenbotschaften wie “Hair Repair” reichhaltige Pflege und Schutz für strapaziertes Haar. Natürlich gibt es Shampoos, die milder zur Kopfhaut sind und Conditioner, die reichhaltiger sind als andere. Dennoch sind sie kaum in der Lage, die Haarstruktur und bereits vorhandene Schäden wie Spliss und Haarbruch von außen zu kitten.
Ganz nüchtern betrachtet sind Haare tote Materie: Hornfäden mit Schuppenschicht, die einer Reihe äußerer Belastungen ausgesetzt sind. Daher sind präventive Maßnahmen besser als reparierende: weniger mechanische Reize, weniger Hitze, weniger Haarspalterei – mehr Kraft und eine widerstandsfähige, glatte Schuppenschicht der Haare.

Haare wachsen schneller, wenn man sie regelmäßig schneidet.

Es klingt so herrlich versöhnlich: getrimmte Enden wachsen oben gleich viel besser nach, wenn sie regelmäßig geschnitten werden. Leider wissen die Haare am Ansatz nicht, dass die Spitzen frisch geschnitten wurden. Darüber hinaus hat das Haareschneiden generell keinen Einfluss auf die Geschwindigkeit des Haarwachstums. Gesundes Haar wächst in einem ganz eigentümlichen Rhythmus in verschiedenen Wachstumsphasen. Die eigentliche Wachstumsphase der Kopfhaare dauert 3-6 Jahre, etwa 85-90% der Haare befinden sich in dieser Phase bevor sie in die Ruhephase gehen und ausfallen.
Bei sehr strapaziertem Haar kann regelmäßiges Schneiden dabei helfen, zu verhindern, dass die Haare abbrechen und sich Spliss und Haarbruch weit nach oben fressen.

Ihr merkt schon. Mythen sind ein spannendes Feld, auch wenn sich hier oft Wunsch und Wahrheit miteinander vermischen. Haut und Haar sind komplexe Gebilde mit eigenen Funktionsweisen. Wahrscheinlich ranken sich genau aus diesem Grund ganz besonders viele Mythen im Bereich der Haut- und Haarpflege.
Wenn euch interessiert, was die anderen Haarbanditinnen zum Thema Haarmythen zu sagen haben, schaut gern im aktuellen Haarbande Artikel vorbei. Dort sind wie immer alle Artikel verlinkt.

Kennt ihr noch andere Haarmythen?
Welche davon haben einen wahren Kern, was ist an den Haaren herbeigezogen?

Haarmythen 100 Bürstenstriche pro Tag

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